Alltagstest

Damit deine Krankenkasse die Kosten für eine geschlechtsangleichende Hormonbehandlung oder Operation übernimmt, musst du einen Alltagstest machen. Bei einem Alltagstest soll geprobt werden, wie sich das Leben im richtigen Geschlecht anfühlt. Die betroffene trans Person soll schauen, ob sich seine*ihre Erwartungen an das neue Leben erfüllen.
 Der Test beginnt mit deinem Outing nach außen. Also damit, dass du dich deiner Umwelt z.B. mit deinem neuen Namen und Pronomen vorstellst. Zum Test muss parallel eine Psychotherapie gemacht werden. Das steht alles in einer Richtlinie, an die sich Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Krankenkassen halten. Ein Alltagstest ist dabei nicht vorgeschrieben, aber die Krankenkassen machen häufig Probleme mit der Kostenübernahme. Vor einer operativen Transition sollte er 18 Monate betragen. Offiziell muss es keine Wartezeit geben bei einer hormonellen Transition, jedoch warten viele Therapeut*innen mindestens sechs Monate, bis sie dir den Schein ausstellen, der gebraucht wird. Die sogenannte Indikation. 

 

Wir finden den Alltagstest veraltet. Der Alltagstest kann keine Auskunft darüber geben, wie es sich tatsächlich anfühlt, in einem veränderten Körper zu leben. Und oft erkennen andere Menschen, dass sie eine trans Person vor sich haben und dementsprechend verhalten sie sich anders. Wir hoffen, dass er irgendwann nicht mehr sein muss.

Psychotherapie

Eine Transition kann ganz schön nervenaufreibend sein. Es ist ein Prozess in dem sich nicht nur dein Körper verändert. Sondern auch deine Beziehungen zu anderen Menschen. Es kann sehr schön sein dabei eine Unterstützung zu haben. Psychotherapeut*innen können dir helfen mit Fragen, Ängsten, Wut und Traurigkeit, die mit der Transition einhergehen können, umzugehen.


Leider sind solche Therapien aber immer noch verpflichtend, um eine sogenannte Indikation (eine Art Bescheinigung) für eine hormonelle und eine operative Transition vorzunehmen.

TIAM Tipp: Eine geeignete Psychotherapeutin zu finden kann ein sehr anstrengender Prozess sein. Die RosaLinde hat eine Liste mit Psychotherapeut*innen, die Ahnung vom trans sein haben. Du musst einfach nur eine Email an schicken und du bekommst die Liste zugeschickt.