COMING OUT

Inneres Coming Out

Manche Menschen, wissen schon seitdem sie denken können, dass ihr zugewiesenes Geschlecht nicht mit ihrer Identität übereinstimmt und für andere ist es ein langer Prozess. Diese Erkenntnis kann verwirrend sein und braucht eventuell einige Zeit, um verstanden zu werden. 
Am Anfang ist da einfach nur ein Gefühl. Das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Das Gefühl, anders behandelt zu werden, als man sich fühlt. Das Gefühl anders auszusehen, als man sich fühlt. 
Es kann ein langer und schwerer Weg sein festzustellen, dass man trans ist. Viele Menschen versuchen, das lange zu verdrängen. Gefühle nicht zuzulassen ist aber sehr ungesund und kann zum Beispiel zu Traurigkeit und Wut führen. Vielen Menschen fehlen die nötigen Infos, um zu verstehen, warum sie sich auf eine bestimmte Weise fühlen.

Äußeres Coming Out

Beim Äußeren Coming Out geht es darum anderen Menschen davon zu erzählen, dass du trans bist. Manche Menschen möchten kein Äußeres Coming Out haben. Andere möchten nur bestimmten Personen davon erzählen. Ein äußeres Coming Out kann ein lebenslanger Prozess sein. Wichtig ist, dass es keine Regeln gibt. Du kannst dich outen. Du musst es aber nicht. Vor wem und wie schnell entscheidest du alleine.

TIAM Tipp:

Das Internet ist eine toller Raum, um sich auszuprobieren! Gerade wenn du dir noch unsicher bist, was deine Geschlechtsidentität angeht!  Probier dich einfach aus und guck, wie es sich für dich anfühlt einen selbstgewählten Namen und Pronomen zu benutzen und so angesprochen zu werden.

TIAM Tipp: äußeres Coming Out, hier vorlesen lassen:

Freund*innen

Für viele sind die Freund*innen die ersten Personen, denen sie sich öffnen und über ihre Gefühle sprechen. Eine Freund*innenschaft führt man nämlich mit Menschen, denen man vertraut und die man sich selbst aussucht. Das Coming-Out kann sehr aufregend, aber auch schön sein. Viele Menschen machen gute Erfahrungen mit ihren Freund*innen in der Zeit ihres Coming-Outs. Oft haben es die Freund*innen vielleicht auch schon beobachtet und vermutet. Für andere wiederum stellt sich heraus, dass ihre Freund*innen nicht so richtig zu ihnen passen, weil sie kein Verständnis für ihr wahres Ich haben. Das ist dann sehr schade, aber ein Prozess, der zum Leben eines jeden Menschen dazugehört. Freund*innen sollten dich unterstützen und lieben für die Person, die du eben bist.

Familie/ Wohngruppe

Die Familie oder Wohngruppe, ist für viele Personen ein heikleres Thema. Denn die Familie sucht man sich nicht aus, die hat man einfach. Und auch in einer Wohngruppe kann es schwer sein sich vor den anderen zu outen. 
Wie deine Familie oder Wohngruppe sich verhält, können wir leider nicht voraussagen. Manche Familien und Gruppen reagieren direkt super gut, andere brauchen etwas Zeit, wieder andere lehnen die wahre Identität eines Mitgliedes ab. Viele trans Personen, die sich von ihrer Familie oder Gruppe nicht verstanden fühlen, suchen sich eine sogenannte Wahlfamilie. Das sind Menschen, die ihnen Halt geben und mit denen sie ihr Leben teilen können. Natürlich ist es sehr traurig, wenn die Familie oder Gruppe einen ablehnt, aber du solltest wissen, dass sie nicht die einzigen Menschen sind, die dich unterstützen können.
TIAM Tipp: Familie/ Wohngruppe, hier vorlesen lassen:

TIAM Tipp: Wenn dir Reden zu viel ist, dann kann auch ein Brief eine gute Methode sein, um dich richtig auszudrücken. Damit hast du mehr Ruhe um zu überlegen, was du sagen möchtest.

Schule, Arbeit, Vereine

Wenn du dich dazu entscheidest dich in der Schule zu outen, dann musst du das nicht alleine planen. Es kann sehr erleichternd sein dein Coming out mit einem*r Lehrer*in, einem*r Schulsozialarbeiter*in oder der Schulleitung vorher zu besprechen. Die Person kann dich unterstützen zu entscheiden wann und wie das Coming Out stattfinden soll. Außerdem kann sie zum Beispiel auch dafür sorgen, dass alle Lehrer*innen der Schule Bescheid wissen mit welchem Namen und welchem Pronomen sie dich ansprechen sollen. Zudem kann so auch mit der Schulleitung abgeklärt werden, welche Toilette und Sportumkleide du jetzt benutzen möchtest.

TIAM Tipp: Schule, Arbeit, Vereine, hier vorlesen lassen:

TIAM Tipp:  Das Internet kann sehr unübersichtlich werden, aber hat auch viel zu bieten. Viele junge trans Personen teilen ihre Erfahrungen auf Insta-Accounts, Youtube-Channeln und Blogs. Es kann sehr schön sein sich von ihnen Tipps und Tricks im Outing-Prozess abzuholen oder einfach ihre individuelle Geschichte anzuschauen.

trans und nicht-binäre Jugendgruppen

trans und nicht-binäre Jugendgruppen, hier vorlesen lassen:

Es kann richtig schön sein sich mit Menschen auszutauschen, die auch trans sind. In vielen Städten gibt es Orte für Jugendliche an denen sie Menschen treffen, die ähnliche Interessen und struggel haben. So auch in Leipzig. JuNIT ist eine Gruppe für junge inter und trans Personen im Alter zwischen 14 bis 25. Egal ob Mann, Frau, nicht binär, inter oder agender: Ihr alle seid bei ihnen willkommen. In entspannter Atmosphäre könnt ihr Menschen kennenlernen, über euer Coming Out sprechen, Sorgen und Freude teilen.

Die RosaLinde freut sich immer über neue Menschen in der Gruppe!

 
hier geht’s zu: JuNIT – Gruppe für junge trans* und inter*-Personen (14-25 Jahre)
 

TIAM Tipp: trans und nicht-binäre Jugendgruppen, hier vorlesen lassen:

TIAM Tipp: Der online Bücherladen trans*fabel bietet eine Menge queere Bücher mit trans Themen, unter Anderem über Coming Out. In Geschichten von anderen Menschen, kann man die eigenen Erfahrungen häufig wiederfinden. Das kann auf dem eigenen Weg sehr unterstützend sein. Schaut doch mal rein!