Aussehen angleichen

Transition ohne Hormone und Operationen

Um dein Aussehen, so anzupassen, wie du dich gut fühlst, braucht es nicht notwendigerweise eine OP oder eine Hormonbehandlung. Es gibt viele Tricks, wie das möglich ist. Ein paar haben wir hier gesammelt. 

Ansonsten: Das Projekt “Trans Healthkit” unterstützt trans Personen dabei an Hilfsmittel z.B. Packer oder Silikonbrüste für ihre Transition zu kommen. Es berät und hilft  u.A. preiswerter an Hilfsmittel zu kommen. Das Projekt hat nun auch Produkte die extra für Kinder ab 12J geeignet sind!

Genitalien tucking, hier vorlesen lassen:
Genitalien Packing, hier vorlesen lassen:
Genitalien Im Stehen Pinkeln, hier vorlesen lassen:
Po und Hüften vergrößern, hier vorlesen lassen:
Tiam Tipp Brüste verkleinern, hier vorlesen lassen:

Brüste… Vergrößern

Wenn du größere Brüste haben möchtest, dann kannst du das mit Silikoneinlagen erzielen. Die kannst du dir einfach in den BH legen. Die können sehr echt aussehen und sich auch so anfühlen. Sie werden einfach in den BH eingelegt. Eine andere Methode sind Push-up BHs, weil diese ohnehin schon gefüttert sind.


TIAM TIPP: Um Brüste zu vergrößern sind Sport-BHs besser zum ausstopfen, weil sie rundherum abschließen und eine bessere Form bieten.

Brüste…… Verkleinern

Mit einem Binder kannst du deine Brust enger an den Körper drücken, damit diese flacher erscheint. Ein Binder kann aussehen wie ein Unterhemd, das eng anliegt. Wenn du erstmal keinen Binder kaufen möchtest, kann auch ein Sport-BH eine gute Alternative sein. 

Es kann sehr schwer sein einen Binder zu finden, der wirklich gut sitzt. Es ist aber sehr wichtig keine zu engen Binder zu tragen, denn das kann gesundheitsschädlich werden. Das heißt er darf deine Brüste platt drücken, aber nicht Druck auf den Rest des Körpers ausüben. Z.B. sind Striemen ein schlechtes Zeichen. 


TIAM Tipp: Wir empfehlen den Binder nur für kurze Zeit zu tragen und dann nach und nach die Zeiträume zu verlängern. Beim Schlafen sollten Binder ausgezogen werden und auch bei stärkerer körperlicher Belastung sollte, wenn überhaupt nur locker gebunden werden. Binder sollten nicht länger als 8 Stunden getragen werden und du solltest deinem Körper so viel Pausen wie möglich lassen.

Bart… Verdecken

Der Schatten eines sich ankündigenden Bartes kann durch Make-up verdeckt werden. Wie man das geschickt anstellt, kannst du dir auf vielen verschiedenen Tutorials im Netz anschauen.

TIAM Tipp gegen einen Bartschatten: Vor dem Rasieren Gesicht mit heißen Waschlappen waschen. Das öffnet die Poren und macht die Härchen weicher. Dann mit Pinsel Rasiercreme auftragen, denn das ist viel effektiver als Rasierschaum. Benutze am besten einen 5-Klingen-Rasierer und rasiere gegen den Strich. Dann normal schminken, aber KEINEN Lippenstift benutzen, stattdessen die Augen richtig kräftig schminken. Das lenkt von dem Bartschatten ab. 

Bart…entfernen

Methoden wie rasieren, wachsen oder zupfen sind Methoden um deine Gesichtshaare loszuwerden. Sie halten jedoch nur zeitlich begrenzt. Wenn du den Bart auf längere Zeit loswerden möchtest, dann gibt es die Möglichkeit des Epilierens. Dafür kannst du dir ein Gerät selbst kaufen. Das Ergebnis kann bis zu vier Wochen halten. Durch das Wiederholen werden die Haare auch weniger. Jedoch verschwinden sie bei dieser DIY Methode nicht gänzlich. 

Da hilft dir die sogenannte Nadelepilation durch eine professionelle Person. Damit die Krankenkasse es übernimmt, muss sie durch eine*n Ärzt*in  durchgeführt werden Es ist auch möglich, dass ein*e Kosmetiker*in die Behandlung durchführt. Dafür muss aber nachgewiesen werden, dass kein*e Ärzt*in in der Nähe ist, die die Behandlung durchführen kann.

TIAM Tipp: Falls du das ganze in Kombination mit einer Hormonbehandlung machst: Fange mit der Bartentfernung idealerweise an, wenn dein Testosteronspiegel unten ist. Dann wachsen die Härchen nicht mehr so schnell nach. 

… bekommen

Andersherum können Bärte natürlich auch geschminkt werden. Auch hier bietet das Internet, viele verschiedene kreative Ideen. Ein gutes Hilfsmittel kann dabei “Stoppelpaste” sein. Mit ihr können kurz geschnittene Haare, oder kurz geschnittener Wollkrepp auf der Haut befestigt werden.

… verlängern 

Klar, lang wachsen lassen ist eine Option, aber es  gibt auch Perücken in allen möglichen Längen, Schnitten und Farben. Auch Hair Extensions können einen großen Effekt erzielen.

TIAM Tipp: Eine gute Perücke kann richtig teuer sein. Vielleicht übernimmt deine Krankenkasse die Kosten! Frag doch mal nach!

tucking

Wenn du deinen Penis abflachen möchtest, dass niemand ihn mehr sieht,  gibt es dafür die verschiedensten Methoden. Das ganze wird auch als “tucking” bezeichnet. Wichtig ist, dass du dich mit der Methode wohlfühlst und sie bequem ist. Eine Möglichkeit ist Kompressions-Unterwäsche, die den Penis und die Hoden näher an den Körper drücken. Du musst aber auch nicht unbedingt etwas neues kaufen. Im Internet sind aber auch die verschiedensten Tipps und Tricks, wie du ein geeignetes Hilfsmittel selbst basteln kannst. Dabei solltest du aber immer darauf achten, dass es dir nicht weh tut! Denn das ist nicht gesund für deine Psyche und deinen Körper.

TIAM Tipp: Wenn du erstmal ohne einen Neukauf auskommen willst: Kauf dir einfach eine Nummer zu kleine Unterwäsche, klappe deine Genitalien nach hinten, ziehe die Unterwäsche hoch und fertig. Evtl. dazu noch eine enge Strumpfhose und man sieht nichts mehr!

packing

Wenn du deinen Schritt größer erscheinen lassen möchtest, um einen Penis-Look zu kreieren, kannst du sogenannte Packer benutzen. Das sind realistisch aussehende Penis-Nachbildungen, die sich richtig echt anfühlen können. Die gibt es sogar in beschnittenen und unbeschnittenen Zustand, sowie verschiedenen Größen. Packer werden in die Unterwäsche eingelegt.
Auch hier gibt es verschiedene DIY Methoden und wenn du keine Lust auf einen Packer hast, kann eine Socke an der entsprechende Stelle auch den gewünschten Effekt erzielen.
Wenn du einen erigierten Penis imitieren möchtest, dann können Dildos hier hilfreich sein.

Im Stehen Pinkeln 

Auch im Stehen Pinkeln ist möglich ohne einen Penis zu haben. Und zwar mit einer Urinella zum einmal benutzen oder wiederverwenden! Die passt in jeden Rucksack und kann somit überall mit hingenommen werden. Das ganze gibt es auch in Penis-Form aus Silikon.

Yes, auch Hüften und Po kannst du in die gewünschte Form bringen, wenn du möchtest. Dafür gibt es Unterwäsche zu kaufen, die an den entsprechenden Stellen gepolstert ist. Solltest du keine Lust auf Neues kaufen haben, gibt es auch hier DIY Möglichkeiten im Internet zu finden.

Die Stimme dauerhaft zu verstellen ohne Konzept dahinter, kann deiner Stimme schaden. Es kann sein, dass du dadurch zum Beispiel dauerhaft heiser wirst. Die Stimme kann aber trainiert werden. Das sollte zusammen mit einer Logopädie passieren, die dir vom Arzt verschrieben werden kann.

TIAM Tipp: Für die Wahrnehmung der Stimme als männlich oder weiblich ist die Höhe oder Tiefe gar nicht so wichtig wie die Sprachmelodie. Such dir ein Sprachvorbild und höre der Person regelmäßig zu und versuche die Stimme nachzuahmen.

Viele Menschen nutzen Kleidung als einen Ausdruck ihrer Identität. Was gefällt dir? Worin fühlst du dich wohl? Was lässt deinen Körper wie erscheinen?
Es kann sehr viel Spaß machen mit Mode zu experimentieren. Und genau darum geht’s! Es sollte Spaß machen. Wenn es dir keine Freude bereitet, dann muss es auch nicht sein.


TIAM Tipp: 

  • Androwear ist ein kleines Leipziger Unternehmen, das stylishe Unterwäsche für trans Personen herstellt. So werden hier zum Beispiel Boxershort für Menschen mit Vulva hergestellt! Schaut doch mal rein!
  • Neue Klamotten kosten richtig viel Geld! Das kann sich nicht jede*r leisten. Wenn du oder deine Eltern Leistungen vom Jobcenter beziehen, dann kann es sich lohnen dort anzufragen, ob sie einen Teil der Kosten übernehmen
  • Bestimmte Kleidung kann deine Körperform anders wirken lassen. So können Schulterpolster beispielsweise breite Schultern kaschieren. Dein Körper gibt dir die besten Formen für Kleidung für dich vor. Wenn du mit deiner Linie gehst, sieht das Gesamtbild stimmig aus.

Hormonbehandlung

Mit sogenannten Pubertätsblockern ist es möglich, die Pubertät erstmal nach hinten zu verschieben. So entwickelt dein Körper erstmal keine neuen Merkmale, wie zum Beispiel mehr Körperhaare oder eine andere Stimmlage.
Das kann dir Bedenkzeit schenken, ohne dass du dich mit den Veränderungen beschäftigen musst. Keine Sorge, das hat keine langfristigen Nebenwirkungen. Wenn du die Blocker stoppst, dann setzt die Pubertät ein. Das ganze passiert dann einfach etwas später. Um Pubertätsblocker zu bekommen braucht es keinen Alltagstest. Doch sie müssen in Absprache mit einem*r Ärzt*in eingenommen werden.

Eine Hormonbehandlung kann der Einstieg in einen neuen Körper und damit in ein neues Leben sein. Du solltest dir dabei bewusst sein, dass es nach einer solchen Behandlung kein zurück mehr in deinen jetzigen Körper gibt. Es ist möglich die Hormonbehandlung mit etwa 15 Jahren zu starten. Eine Wartezeit für die Hormonbehandlung ist seit 2018 nicht mehr vorgeschrieben, aber du brauchst eine sogenannte therapeutische Indikation. Das ist ein Schreiben, was dein*e Therapeut*in erstellen muss. Deine Wartezeit hängt somit an der *dem Therapeut*in.  

Leider ist auch mit Nebenwirkungen bei der Transition zu rechnen. Deshalb sollte das ganze immer mit ärztlicher Begleitung passieren, damit du Fragen stellen kannst und der*die Ärzt*in dich im Falle von Nebenwirkungen beraten kann.

Bei Menschen, die schon in der Pubertät waren, wird die Behandlung auch als zweite Pubertät bezeichnet. Bei Menschen, die in der Pubertät sind, kommt es bekanntlich oft zu Stimmungsschwankungen und das ist auch bei der hormonellen Transition so. Deshalb kann deine Psychotherapie hier eine wertvolle Stütze sein

Du kannst die Hormone auf unterschiedliche Arten und Weisen einnehmen. Manche nehmen Tabletten, andere benutzen Pflaster oder ein Gel, wieder andere lassen es sich spritzen. Welche Art und Weise du nimmst, musst du gemeinsam mit dem*r Ärzt*in besprechen.

Eine Hormontherapie ist in jedem Fall mit einer ärztlichen Begleitung durchzuführen, damit sie auf deinen Körper angepasst werden kann. Mittel aus dem Internet, solltest du auf jeden Fall nicht nehmen. Sind die Hormone nämlich nicht angepasst, kann das zu starken Nebenwirkungen führen. 

TIAM Tipp: Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass der Körper nicht allen Schönheitsidealen entsprechen muss, die dir von außen gezeigt werden. Allein du entscheidest was schön ist und wie dein Körper aussehen soll. Das kann auch bedeuten, dass du nur ein paar Schritte gehst, die für eine Transition möglich sind. Wer Brüste hat, muss keine Vulva haben. Wer einen Penis hat muss keinen Bart haben! Aber kann einen Bart haben! Darum geht’s. Alles kann, nichts muss. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst.

Bevor du eine Hormonbehandlung mit Testosteron machen kannst, muss eine gynäkologische Untersuchung stattfinden. Das bedeutet, dass deine innenliegenden Geschlechtsorgane untersucht werden. Zum Beispiel muss geschaut werden, ob deine Eierstöcke gesund sind.


 

TIAM Tipp: Auch hier kann die RosaLinde dir weiterhelfen mit Gynäkolog*innen, die Sensibel mit dem Thema Transition umgehen. Schreibe einfach eine Mail an und du bekommst die Liste zugeschickt. Außerdem lohnt es sich mal auf die Seite gynformation.de zu schauen. Hier werden ebenfalls Adressen u.A. von Gynäkolog*innen gesammelt, die trans Menschen respektvoll behandeln.

Was passiert mit meinem Körper?

Wie sich der Körper verändert ist bei jedem Menschen einzigartig. Es kann nur vorausgesagt werden, was sehr wahrscheinlich passieren wird.

Personen, die Östrogene und Progesteron einnehmen

Schon nach wenigen Wochen wirst du eine Veränderung an deinen Brüsten fühlen. Sie werden empfindlicher und fangen an zu wachsen. Innerhalb weniger Monate wird das auch von außen erkennbar sein.
Auch wird deine Muskelmasse wahrscheinlich zurückgehen. Die Fettverteilung im Körper verändert sich, was nicht nur zum Brustwachstum führt, sondern auch dazu, dass sich deine Gesichtszüge verändern. Außerdem setzt sich wahrscheinlich mehr Fett am Po und an den Hüften ab.
Auch das Haarwachstum verändert sich. Wo genau die Haare sprießen und wo sie zurückgehen, können wir dir leider auch nicht sagen, aber wahrscheinlich ist, dass deine Körperhaare zurückgehen werden. Die Barthaare bleiben jedoch meistens und müssen auf anderem Wege entfernt werden.

 


 

TIAM Tipp: 

  • Progesteron muss über Schleimhäute aufgenommen werden, deshalb sollte es am besten als Zäpfchen verwendet werden.
  • Achtung! Kein Androcur nehmen! Lieber auf andere Mittel ausweichen, die wirken (mit etwas Geduld) genauso gut. Denn gerade bei der verschriebenen Dosis für eine Transition wurde ein Zusammenhang mit einer Tumorbildung festgestellt. 

Personen, die Testosteron einnehmen

Bei der Einnahme von Testosteron ist eine fixe Veränderung des Körpers zu erwarten. Schnell setzt die Menstruation aus und nach ein paar Monaten setzt der Stimmbruch ein. Die Körperbehaarung nimmt stark zu und auch im Gesicht kannst du Barthaare erwarten. Es kann gut sein, dass deine Kopfhaare sich verringern. Die Fettverteilung im Körper verändert sich, zum Beispiel nimmt es an den Hüften ab. Dafür nimmt die Muskelmasse deutlich zu.
Eine weitere wichtige Veränderung ist das deutliche Wachstum der Klitoris. Sie kann dadurch die Größe eines kleinen Penisses annehmen. Innerhalb von zwei Jahren ist der Prozess wahrscheinlich beendet.

Operative Transition

TIAM Tipp: Operative Transition, hier vorlesen lassen:

Die Hormontherapie hat ihre Grenzen. Manche körperlichen Merkmale können nur mit Operationen gänzlich verändert werden. Eine geschlechtsangleichende Operation bietet die Chance auf ein neues Leben. Es ist die Chance darauf, dass Körper und Gender in Harmonie stehen. Trotzdem ist die Entscheidung ein Geschlecht umoperieren zu lassen, eine Entscheidung die gut durchdacht werden sollte. Denn die Operation ist unumkehrbar. Es ist ein Alltagstest von 18 Monaten erforderlich, wenn die Krankenkasse die Kosten für dich übernehmen soll. Außerdem musst du für eine solche Operation in der Regel volljährig sein.


 


TIAM Tipp:
 Auch für die operative Transition gilt: Es muss nicht sein! Du kannst auch trans sein ohne deinen Körper zu verändern. Dein Körper muss keinem Ideal entsprechen. Wie er aussehen soll, ist allein dir überlassen.

Wir sprechen hier nur über ein paar Möglichkeiten. Es gibt aber noch viele mehr!

TIAM Tipp: Entfernung der Brüste, hier vorlesen lassen:

Wir sprechen hier nur über ein paar Möglichkeiten. Es gibt aber noch viele mehr!


Entfernung der Brüste
Eine Mastektomie ist eine Entfernung der Brüste. Hier wird die Brust verkleinert und die Position der Brustwarzen verändert. Außerdem kann die Größe des Warzenvorhofes und der Brustwarze verkleinert werden.


 

TIAM Tipp: Die Frauenklinik des Krankenhaus Reinbek bei Hamburg ist im Bereich Mastektomie sehr empfehlenswert. Tolle Ergebnisse und ein sehr nettes Pflegeteam!

Wer einen Penis haben möchte, hat dafür unterschiedliche Möglichkeiten sein Ziel zu erreichen. Eine Möglichkeit ist die Bildung eines Penisses aus der Klitoris, welcher in der Fachsprache Klitorispenoid genannt wird. Die andere, ist die Nachbildung eines Penisses, was auch als Phalloplastik bezeichnet wird.

Es gibt verschiedene Techniken, nach denen ein Klitpen gebildet werden kann. Grundsätzlich wird bei der Bildung die Klitoris freigelegt. Wenn du gerne im Stehen pinkeln möchtest, dann kann die Harnröhre verlängert werden, wobei sie jedoch unter der Klitoris bleibt. Diese OP ist am wenigsten aufwendig und wahrscheinlich werden keine bleibenden Narben zu sehen sein. Am Ende kann dabei, je nach Klitorisgröße ein Penis mit einer Länge von bis zu vier Zentimetern herauskommen, der steif werden kann. Der Klitpen ist auch orgasmusfähig, jedoch kann er nicht ejakulieren.
Hoden werden dadurch geformt, dass die äußeren Vulvalippen zusammengeführt werden.

Für Nachbildung eines Penis, gibt es auch nicht die eine Technik, sodass sich Operationsverfahren auch hier sehr unterscheiden. Meistens gehören mehrere OP’s dazu. Die Idee ist es mit körpereigenem Gewebe und Haut einen Penis nachzuformen. Am häufigsten wird dafür ein Hautlappen aus dem Unterarm entnommen. Auch der Oberschenkel ist möglich. Wenn es gewünscht ist, kann auch die Harnröhre verlängert werden, sodass aus dem neuen Penis auch gepinkelt werden kann. Da die Klitoris die Basis für den neuen Penis bildet, ist es sehr wahrscheinlich dass die Empfindlichkeit und Orgasmusfähigkeit deines Genitals erhalten bleibt.
Um Hoden zu konstruieren werden auch hier die äußeren Vulvalippen zusammengeführt und ein Implantat eingesetzt.

Auch ein Penis kann zu einer Vulva umoperiert werden. Neben den oben genannten Nebenwirkungen, gibt es hier auch noch andere. Zum einen wirst du danach unfruchtbar sein und immer auf eine Hormonersatztherapie angewiesen sein. Zudem ist es möglich, dass du das Empfinden oder Teile davon in deinem Genitalbereich verlierst. Auch die Lust auf Sex  kann durch das mangelnde Testosteron im Körper verloren gehen.

 

Operationen können auch sehr unterschiedlich aussehen. Eine Möglichkeit kann sein, dass vor dem After (Poloch) eine Höhle geformt werden, die mit der Haut des Penisses ausgekleidet wird. Dafür wird die Haut vom Penis gelöst. Außerdem wird die Harnröhre aus dem Penis gelöst, gekürzt und dann oberhalb der Vagina eingenäht.

Bis auf die Eichel wird alles vom Penis entfernt. Die Eichel wird dann noch etwas verkleinert und als Klitoris in die neue Vulva vernäht. Die Hoden werden entfernt. Aus den Hodensäcken werden Vulvalippen geformt.

Viele Menschen begehren einen flachen Hals. Da stört der Adamsapfel. Das ist der sichtbare, tastbare Teil des sogenannten Schildknorpel, der am Hals hervorsteht. Dieser kann operativ abgeflacht werden. Wenn alles verheilt ist, ist der Hals flacher.

Der Weg der Kostenübernahme für eine Transition kann kompliziert und schwierig werden, denn Krankenkassen wollen immer nur das übernehmen, was wichtig für deine Gesundheit ist. Häufig muss dann argumentiert werden, dass bestimmte Schritte für deine psychische Gesundheit notwendig sind.




TIAM Tipp: Der Bundesverband Trans* hat für solche Situationen eine Broschüre geschrieben. Hier findest du praktische Tipps, die dir helfen können, den Durchblick bei dem Papierkram zu bekommen.

Detransition

Zu Detransitionieren, bedeutet eine Transition abzubrechen, oder sie rückgängig zu machen. Genauso wie eine Transition sehr verschiedenen sein kann, kann es eine Detransition auch. Es kann bedeuten, dass die Person aufhört ihren trans Vornamen und ihr trans Pronomen zu nutzen. Es ist auch möglich, dass die Person aufhört Hormone einzunehmen und noch vieles mehr.

Vieles ist möglich, aber einiges auch nicht mehr. Die meisten Operationen können nicht rückgängig gemacht werden. Und auch eine hormonelle Behandlung hat Auswirkungen, die nicht mehr rückgängig zu machen, zum Beispiel kann eine tiefe Stimme nicht mehr erhöht werden.

Es gibt verschiedene Gründe sich für eine Detransition zu entscheiden. Es kann sein, dass eine Person merkt, dass sie nicht mehr trans ist, bzw. nie trans gewesen ist. Eine andere Möglichkeit kann sein, dass die Umstände um zu Transitionieren schlecht sind. Zum Beispiel kann die Gesundheit einer Person nicht stabil genug für eine Hormontherapie sein. Oder die Familie und Freund*innen unterstützen die Person nicht in ihrer Identität, sodass die Person nicht genug Rückhalt für die Transition spürt. Wenn die Umstände anders wären, würde der Weg dieser Person anders aussehen. Deshalb bleibt ihre Identität trans, nur bricht sie den Weg der Transition ab.

Von allen Menschen die transitionieren, entscheiden sich nur sehr wenig Menschen für eine Detransition. Viele von diesen Personen entscheiden sich dafür, aufgrund der Diskriminierung, die sie als trans Person erfahren und nicht aufgrund ihrer Identität. Manche merken aber eben auch, dass eine Transition nicht der richtige Weg für sie war und es ist wichtig, die Wünsche und Bedürfnisse dieser Menschen zu hören.


Doch häufig werden die Geschichten dieser Menschen im Verhältnis zu den Personen die zufrieden mit ihrer Transition sind sehr aufgebauscht. Sie werden als Argumentationshilfe benutzt um trans Personen den Weg zu einer Transition noch schwerer zu machen. Somit werden die Lebensgeschichten von detrans Personen für die transfeindlichen Zwecke anderer benutzt, was falsch ist.

TIAM Tipp: Detransition, hier vorlesen lassen:

TIAM Tipp: Es gibt eine Initiative aus Deutschland für weibliche detrans Personen, die sich gerade im Aufbau befindet. Sie heißt Post Trans. Post Trans sammelt unter Anderem Geschichten von Menschen, die sich für eine Detransition entschieden haben. Schau doch mal rein!